Die Legende von Wilhelm Tell

Der Schweizer Nationalheld, Wilhelm Tell, ist eine Legende.  Doch Legenden werden nicht geboren, sondern entstehen durch ihre Geschichte. Und genau diese Geschichte und wie Wilhelm Tell an seiner eigenen Legende strickt, erzählen uns David Boller und Nicolas Meylaender.

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In meinen Augen

Bastian Vivès kann trotz seiner Jugend bereits auf ein beträchtliches Portfolio zurückblicken. Reprodukt veröffentlicht nun nach dem Erfolg von Der Geschmack von Chlor nun sein nächstes Werk, In meinen Augen.

Aus dem Blickwinkel ihres Verehrers lernt der Leser ein rothaariges Mädchen kennen. Hieraus entsteht eine Beziehung, die scheitert, bevor sie richtig reifen kann.

Vivès Comic besticht durch seine sehr kurzen Dialoge, die nur das Wiedergeben, was das Mädchen sagt. Die Sätze bzw. Antworten ihres Verehrers muss man als Leser selbst ergänzen. Es ist schon erstaunlich, wie reibungslos das funktioniert. Das Mädchen, dessen Name der Leser ebenso wenig erfährt wie er das Gesicht ihres Verehrers sieht, drückt sich vornehmlich mit Gesten und Mimik aus. Dabei flirtet sie nicht nur mit ihrem Verehrer. Dadurch, dass sie der Leser ausnahmslos durch die Augen ihres Verehrers sieht, flirtet sie genau so intensiv mit dem Leser. Jedes Lächeln, jeden Augenaufschlag oder jedes Stirnrunzeln hat Vivès exakt beobachtet und eindrucksvoll zu Papier gebracht. Keine ihrer Bewegungen, auch wenn sie noch so beiläufig erscheint, geschieht zufällig, sondern ist wohl durchdacht.
Dabei liegt auf der Beziehung von Anfang an eine gewisse Schwere oder Melancholie, die leicht zu erkennen, aber deren Ursachen weder erkenn- noch greifbar sind. Eine Ursache könnte der Klausurenstress sein, dem das Mädchen zunächst ausgesetzt ist. Doch das kann nicht der alleinige Grund sein. Eine Schlüsselszene ist zweifellos ein Besuch des Affenhauses in einem Zoo, als das Mädchen beim Beobachten der Affen wie ausgewechselt erscheint.
Die Atmosphäre, die Vivès schafft, nimmt den Leser völlig ein. Dabei nutzt er keine klassischen Panel, sondern erzählt die komplette Story aus den Augen des Verehrers, die Vivès wie eine Kamera einsetzt. Unglaublich ist, dass Vivès seine Story mit einem grobkörnigen Buntstift zeichnet, was der Story ein individuelles Gepräge verleiht.
Andere Charaktere werden meist nur schemenhaft dargestellt. Das Mädchen nimmt die komplette Aufmerksamkeit ihres Verehrers ein.
Typisch für Vivès ist das offene Ende, das Leser dieses Comics noch einige Zeit beschäftigen wird, nachdem der Comic zu Ende gelesen und aus der Hand gelegt wurde.
Von Bastian Vivès werden wir noch viel hören und noch mehr lesen.

In meinen Augen, Reprodukt, 136 Seiten, 18€

 

 

Der Geschmack von Chlor

Von seinem Physiotherapeuten wird ein schwächlicher Patient zum Schwimmen geschickt. Widerwillig nimmt der Mann den Rat an und unternimmt unsportliche und ungelenke Schwimmversuche. Zufällig macht er im Schwimmbad die Bekanntschaft mit einer ehemaligen Wettkampfschwimmerin, die ihm hilft, seinen Schwimmstil zu verbessern. So lernt er immer mehr von ihr, bis sie eines Tages in männlicher Begleitung im Schwimmbad erscheint.

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isoundwords # 42: Die eine über den obligatorischen Jahresrückblick auf 2018 und -ausblick auf 2019

Als ich diese Kolumne schreibe, jährt sich der grausame Ski-Unfall von Michael Schumacher bereits zum fünften Male. Nur ganz wenige Eingeweihte kennen seinen tatsächlichen Zustand. Über Vieles wird spekuliert. Ich hoffe nur, dass er irgendwie ins Leben zurückfindet.

Doch nun zum eigentlichen Thema:

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isoundwords # 41: Die eine über die Geschenketipps zu Weihnachten 2018

Als ich diese Kolumne schreibe, habe ich gelesen, dass Paul Breitner von der Ehrentribüne des FC Bayern verbannt wurde. Jungs, also ehrlich, wann begreift ihr endlich, dass man gerade in Zeiten, in denen es nicht so läuft, besser die Reihen schließt und intensiv arbeitet, statt sich in der Öffentlichkeit gegenseitig zu zerfleischen? Unabhängig davon verbannt man keinen Ehrenspielführer von der Ehrentribüne.

Doch nun zum eigentlichen Thema:

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Black Magick # 1: Das Erwachen

Black Magick Bd. 1: Das ErwachenGreg Rucka überzeugt schon seit längerer Zeit mit qualitativ hochwertiger Comic Unterhaltung. Gemeinsam mit Ed Bubaker hat er Gotham Central geschrieben – eine Serie, die nicht nur den deutschen Markt im Sturmlauf erobert hat. Auch Lazarus,ein Thriller aus dem Bereich Dystopie wird zurzeit beim Splitter Verlag veröffentlicht. Auch sein Run bei Wonder Woman hat viel Anklang gefunden.
Gemeinsam mit Nicola Scott legt er nun den ersten Band von Black Magick vor . Und ich nehme es gerne vorweg, dieser Band hart mich gleichzeitig gefesselt und vom Stuhl gerissen. Für mich ist es einer der Comics des letzten Jahres, wenn nicht DER Comic des letzten Jahres.

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